Frankreich will gegen die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat im
Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel
stimmen. Das berichten französischen Medien unter Berufung auf das
zuständige französische Ministerium. Voraussichtlich am 4. Oktober wird
im Ständigen Ausschuss erneut über die Verlängerung abgestimmt. Da eine
qualifizierte Mehrheit gebraucht wird, können Frankreich und
Deutschland mit wenigen Partnern Glyphosat stoppen. Bei der letzten
Abstimmung im Juni hatten sich sowohl Deutschland als auch Frankreich
enthalten. Dazu sagt der Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im
Europäischen Parlament, Sven Giegold:
„Die französische Regierung übernimmt Verantwortung für die Gesundheit
ihrer Bürger und den Umweltschutz. Jetzt muss sich auch die
Bundesregierung besinnen und sich zu einem Veto gegen die Glyphosat-
Zulassung durchringen. Wenn die Bundesregierung das Vorsorgeprinzip
ernst nimmt, muss sie gegen die Verlängerung des Ackergifts stimmen.
Vorsorge bedeutet, alle Zweifel auszuräumen, bevor ein solches Mittel
eingesetzt werden darf. Die dramatischen Bestandsrückgänge bei
Wiesenvögeln, Schmetterlingen und anderen Insekten sind ein Weckruf zum
Handeln. Die Bundesregierung hat jetzt den Schlüssel zu weniger Gift
auf dem Acker in der Hand.
In Deutschland und Europa hat sich eine große Bürgerbewegung gegen
Glyphosat formiert. Eine Europäische Bürgerinitiative hat über 1
Millionen Unterschriften gegen Glyphosat gesammelt, so dass sich nun
die EU-Kommission mit dem Anliegen beschäftigen muss. Die
Bundesregierung darf nicht über die Sorgen der Bürger gegenüber dem
Herbizid hinwegsehen. Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie
sich bei der Abstimmung im Herbst der französischen Regierung sowie der
Bürgerbewegung und vielen Verbraucherschutzverbänden anschließt.“
Zur Entscheidung der französischen Regierung:
http://www.lemonde.fr/planete/article/2017/08/30/paris-votera-contre-le-renouvellement-de-la-licence-du-glyphosate-dans-l-union-europeenne_5178557_3244.html
Zur Europäischen Bürgerinitiative:
http://www.stopglyphosate.eu
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